Samstag, 19. April 2008

Go West - Hillbilly Country

Nachdem wir uns hier kartografisch gesehn bisher lediglich vertikal bewegten machten wir dieses Wochenende mal einen Ausflug horizontal - soll heißen: nach Westen. Im Osten gehts hier ja nicht weiter, jedenfalls nicht ohne ein Boot, ..., jedoch gen Westen kommt man ins, wie es auf English so schön heißt: hinterland. Also das was zwischen Küstenzivilisation und outback liegt. Diejeigen noch spärlich bevölkerten Landstriche, in denen es Landwirtschaft, Weinbau und den auch in Deutschland in solchen Gebieten üblichen schwerverständlichen Dialekt gibt. Host mi?! Also Karte ausgepackt und immer den roadtrains hinterher, durch Gruppen von Harley Davidson biker Ausflüglern, a weng hoch nauf ins Bergland. Fast a bissl wie in der Fränkischn, nur das Walberla sieht hier etwas anders aus:



ich finde ja immerwieder die Wolkenformationen hier in Australien beeindruckend, Milla kann sich da nicht so dafür begeistern. Echt fluffige Wattebausche sind das hier oft, ich glaub die heissen Cumuluswolken oder so. Manchmal sehen sie auch aus wie Tiere, hier in dem rechten Bild etwa wie eine Quietsche-Ente....



Genaugenommen dürfte es sich dabei um eine Cumuluswolkenansammlung unterhalb von Cirruswolken handeln. Sehr interessant im internet über Wolken zu lesen. Ein Auszug: Eine Wolke besteht aus Aerosol, einer Ansammlung fein disperser Teilchen im Gasgemisch der Luft (nicht Wasserdampf, dieser ist ein Gas und genauso unsichtbar wie die restliche Luft). Wolken sind somit sichtbare Kondensationsprodukte des Wasserdampfs. In höheren Lagen können sie auch aus Eiskristallen bestehen, wobei sie dann Resublimationsprodukte darstellen. Ja, genau so hab ich mir es vorgestellt..... egal, zurück zum Thema....

Das Örtchen Towoomba war unser Ziel, offensichtlich mit 110000 Nasen die zweitgrößte landesinnere Stadt Australiens; denoch recht verschlafen, ... dafür aber für seine dollen Gärten und Blumenanlagen bekannt. Im Moment warn grad die Rosen in season:







recht schöne Huschelbüsche, diese Sträucher....



Weiterhin gibts hier nen recht berühmten japanischen Garten, sehr zu empfehlen. Auch wegen des japanisch gestalteten Huschelbuscharrangements, aber vor allem



wegen der hunderten flying foxes, die hier in der Sonne rumhängen. Sehr krasse Viecher, ich fühl mich bei denen immer eher wie in Transylvanien.



Nach dem Garten gabs erst mal ein dezent belegtes Wäckla mit Schinken, ..., und zum Nachtisch "frog in the pond", Frosch im Teich, ein lokaler Kreativitätsanfall hier im Genre Dessert. Der ficus benjaminus, der Deutschen liebste Zimmerkübelpflanze, wächst hier übrigens als riesiger Baum.



Am nächten Morgen gings dann zum highlight des Ausflugs, einem traditionellen woolshed. Die riesige Schaafsfarm (oder Schaaffarm?!) gibts seit 1859, die ersten Schaafscherer waren englische Sträflinge, die ihre Zeit in australischen Gefängnissen abgesessen hatten. Sie durften nicht mehr zurück nach England, und so zogen sie mit nem Rasierer von farm zu farm durchs Land .... und schliefen im Freien oder in solchen Hütten. Mit der Zeit kamen zu den Schaafen und Männern auf der farm auch Kühe, Pferde, andere Viecher und Frauen dazu.





Beachtlich ist, dass die Australier echt fast alles im Lauf der Zeit von Null weg selbst aufbauen und erneut erfinden mussten. Nur weniges konnte anfangs aus Europa importiert werden. So wie z.B. das Wellblech für das Dach des woolsheds, allerdings brauchte die Fracht fast 4 Jahre.... So liessen wir uns zeigen wie das alles entstand, wie sie früher mit "Scheren" schoren und dann letzendlich wie sie heute scheren.



Der Rekord im Schaafscheren liegt angeblich schon seit Jahrzehnten bei 372 Schaafen pro Tag. Dieser wurde auch seither nie gebrochen, da die Schaafe zu immer dichterer Wolle gezüchtet wurden. Wir durfen uns auch selbt im Scheren versuchen.



Milla war sogar die erste Freiwillige zum Schaafscheren. Zärtlich wie sie ist, ließ sie allerdings 4cm Wolle auf dem Tier stehen um es ja nicht zu verletzten.....



Danach gings ans Kühemelken. Hatten wir beide noch nie gemacht. Echte Bildungslücke, anscheinend muss man dafür erstmal bis Australien reisen. ... Die eine Kuh gab Milch, die anderen wunderten sich über die komischen Touristen....



Aus der frisch gezapften Milch konnte man dann mit dieser magischen Zaubermaschine Sahne und skimmed milk machen. Funktioniert durch Rotation von konus-förmigen Scheiben. Sehr beeindruckend. Oben Milch rein - und aus einem Rohr kommt Sahne und aus dem anderen abgeschöpfte Milch. Daraus machten wir dann weiterhin Butter und Buttermilch.





Fürs Mittagessen gings dann ab zum Brot backen. Über offenem Feuer haben wir tea and damper zubereitet.



Und dies haben wir dann mit gemütlichem Blick in die Weite des Bushlands verspeist. Sehr angenehm.



und wer mal echtem australischem Englisch lauschen möchte, für den haben wir hier noch einen kurzen Videomitschnitt von so einem typical Aussi-bloak, der die Leute über giftige australische Schlangen aufklärt. Hier erzählt er, soweit wir verstehen konnten, gerade was über die niedliche death adder......

Mittwoch, 9. April 2008

Sunshine Coast

Wie sagen die locals hier: Was kommt nach zwei Tagen Regen in Queensland? Richtig- Montag!
Dieses Wochenende wars nicht so, eher wieder mostly fine und wir sind mal an die Sunshine Coast hoch. Noosa Heads, das berühmte Surfer-Mekka, eine Mischung aus naturbelassenem Landstrich an klasse Küste und gediegenem Neu-Venedig.





Hier mal das Haus, das wir überlegen zu kaufen. Ansicht Vordereingang, Rückseite und Blick von der Terrasse. Kaufen... yeah right... no way, ... wobei hier komischerweise echt jedes vierte Haus for sale ist.



Nein, wir haben dann doch was viel romantischeres gefunden (man könnte auch sagen irgendwie billigeres). Einen angemauerten Wohnwagen auf einem Campingplatz, Baujahr wohl irgendwann vor 1958. Mit Vor-Kabine, in der sich das queen-size bed und die Nasszelle befindet. Sehr abenteuerlich....



Von hier aus konnte man dann wunderbar an die north shore mit der Fähre übersetzen, und zusammen mit Reitern und Campern an der beach cruisen.




und immer sehr vorsichtig fahren:



Zurück in Noosa gings dan auf dem walk zum hell´s gate auch zu Fuss weiter. Die bei surfern beliebten Buchten gibts hier, mit gleichmässigen, sachten Wellen für gemütliche Surfertypen. In der Tat hatten hier ca 45% der unzähligen surfer schon graue Haare und waren weit über 50. Ex-surfer boys, gestaehlter boby, etwas faltig, aber braungebrannt, und fit. ohne Doppelherz....



und schöne, seltsam geformt Bäume und Palmen gibts hier:



sowie Raubkatzen, und andere Viecher:




und wenns dann nach dem Spaziergang doch mal regnet,



ists gut wenn man ein passendes Auto hat:







wieder daheim in Brisbane können wir uns immer auf unsere locals freuen, die für uns Paprikapalem schnitzen und uns Haarschmuck schenken....