Hello everybody,
um euch also nicht ständig mit unseren Erlebnissen und Fotos eure mailboxen zuzumülln, haben wir uns entschlossen, mit der Zeit zu gehen
und einen blog anzulegen.
Hier kann also nun jeder jederzeit reinschauen, der uns noch nicht vergessen hat und der sich über unser Schicksal erkundigen möchte.
Wir freuen uns natürlich weiterhin über emails, die ihr uns fleißig schreibt um uns auf dem Laufenden über alles zu Hause zu halten. Denn man sagt, so richtige Aussis gibts nicht. Es sind basically alles Einwanderer, die hier leben und denen halt einfach nur keiner mehr schreibt.
So gesehn, wollen wir nie richtige Aussis werden. Zumindest demnächst noch nicht.
Nun, was bisher geschah. Wie die meisten von euch in den emails wohl gelesen haben (geschickt haben wir sie zumindest) sind wir nun also gut angekommen, haben nach ca. 5 Wochen nun ein Apartment, ein Auto, einen job für Achim, einen job für Milla und alles was man für einen Neuanfang im Leben braucht.
Zum Beispiel 8 Umzugskarton mit den wichtigsten persönlichen Dingen unseres alten Lebens. Da sind so spannende Sachen drin wie
- eine Bettwaesche, die wir der Pensionswirtin eisnt beim Skifahrn im Zillertal abgekauft haben
- Millas Schuhe
- eine Wohnzimmertischlampe von Steffi W. --- one-touch-prinzip
- Millas Kleidung
- Achims Fußballschuhe !!!!
- Club-Trikot .....usw
weiterhin braucht man für ein neues Leben eine... Steuernummer. Jawohl. Die haben wir nun auch. Und eine private Krankenversicherung (basic cover- stay healthy..oder so heisst die)Und ein Haufen anderer Versicherungen und Bankkonten usw, eben all das was man zum Leben am allermeisten braucht....hmm, vorallem eigentlich aber Sonne, Sonne, nette Leute, vielfältige Natur und fettiges Essen.Aber, das war ja alles schon hier, das mussten wir uns ja nicht "zulegen".Hmmm, aber, by the way, wen es interessiert:was sind so die ersten Dinge, die man in einem neuen Leben kauft?Das kann sich jeder für sich auch überlegen, bei uns waren es am ersten Tag:- eine Handytelefonkarte (sonst ist man heutzutage niemand und nicht erreichbar)- eine Zahnpasta (sonst möchte bald auch keiner mehr mit einem reden)- und Abschminkpads (keine Ahnung was das ist, die lagen jedenfalls auch im Einkaufswagen)Der Start hier war eigentlich nur so angenehm, weil uns die Verwandten von Bekannten einer Kollegin von Milla...also aus deren Arbeit...also irgendwelche Fremden ... sehr nett aufgenommen haben. Und wir z.B. einen netten Zettel am ersten Morgen in unserer neuen Welt vor unserer Zimmertüre fanden: "make yourself a home, take the car if you feel like driving, stay on the left side though"...übrigens bemerkenswert: links fahren ist kein Thema, links laufen hingegen sehr wohl. In der Fußgängerzone, am Bürgersteig, auf Rolltreppen.... führt dies bisweilen immernoch zu unbeabsichtigtem Körperkontakt mit fremden Menschen.Nunja, und Glyn und Frank sind uns nun also keine Fremden mehr. Sie haben uns 4 Wochen lang Vollpension beherbergt und uns mit so leckeren Sachen wie quaterpounder steaks und seafood platters verwöhnt.
Und als sie uns samt Haus und Hund zurückliessen um nach Neuseeland in den Skiurlaub zu fahren, taten sie das nicht ohne uns ordentlich Bier für die Woche dazulassen:
Well, too easy, Frank arbeitet ja auch bei Forsters Lager und bekommt statt Aktienpacketen im Gehalt alle 2 Wochen 6 Kisten Bier.
Beim Skifahrn hatten die beiden übrigens sehr wenig Schnee. Tja, hät ich ihnen auch vorher sagen können, ... wer fährt schon im August zum Skifahrn... diese Aussis...nuja.. er Jedenfalls sind sie sehr nette Leute. Frank half Milla immer bei Schulaufgaben. In diesem Bild ist diese hochkonzentrierte Lernsituation mit Modal Verbs, if clauses und schuldtnt festgehalten.
Milla machte sich sehr gut in der English School. So hielt sie z.B. auf Englisch ein Referat über die Wiedervereinigung Deutschlands. Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher ob sie eigentlich auch im Deutschen weiss, was das war... :) Die Language School hiess Eurocenter. Milla war allerdings die einzige Europäerin unter den Koreanern und Japanern.
Ja nun, und am Wochenende nutzen wir also die Zeit für Ausflüge. Alles gar nicht weit hier.
Die meisten werden ja die Bilder schon kennen:
Unser kleiner blauer Jeep:
Nuernberg-Frankens ganzer Stolz musste klar hinten drauf: WIR sind der Glubbb!!
Umzug:
....... und irgendwann mussten wir dann unser Heim bei unseren Ersatzeltern dann auch mal verlassen. Es war so schoen nah am Wasser gelegen, leider aber etwas weit von der Arbeit weg...
Dahe
r haben wir uns etwas mehr zentral gelegenes ausgesucht. Direkt zwischen Uni und City.
Adresse:
23/23 Edmondstone St
South Brisbane QLD 4101
Alles, was wir an Guetern hier unser Eigen nennen passte in ein einziges Auto.
Don't need much to be happy. or.... to be at work all day... whatever...
nuja, mit sterilen Handschuhen und viel fleiss macht man halt selbst sauber. Einen Matrazenschutz fuer das Bett dort haben wir auch gekauft. Aber eher um uns vor der Matraze zu schuetzen als die Matraze vor uns..... ja, und ikea musste natuerlich auch sein. schon wegen der Hot Dogs fuer 1 Dollar.
Von der schoenen skyline (links) sehen wir aus unserem Fenster bzw von unserem Balkon durch die Haeuser hindurch sogar einen Miniteilaausschnitt.... von sagen wir mal 2 Bogensekunden....
Nun werden wir also nicht mehr wie bei Glyn und Frank mit Vollpension verwoehnt. Taeglich Steaks, Fischfilet und unlimited beer sind nun vorbei. Nun muessen wir schon eigens zum Chinesen an der Ecke fuer ein quick pick Abendessen laufen. bis wir uns selbst mal nen Wok kaufen.....
Bis dahin gehn wir ahlt viel feiern. z.B. waren wir auf einem Ball. Auf dem jaehrlichen Bergbauingenieurs-Ball. Mit flatrate-saufen und so. Da gibts einen song, bei dem es Tradition ist, mit heruntergelassener Hose zu tanzen. Diese Tradition gibts allerdings angeblich erst seit letztem Jahr. very traditionell.....
An dieser Stelle moechte ich die Besonderheiten dieses Landes herausstellen.
Dinge, die fuer uns neu waren, die einem German auffallen, die einen verwundern, erstaunen, zum Bewundern oder auch Kopfschuetteln bringen. Oder eben einfach alles was neu und anders ist:
- Das allerbeste an diesem Land sind die Umgangsweisen der Leute miteinander.
Wo bitteschoen gibt es das sonst, dass man als Fahrgast dem Bussfahrer beim Aussteigen immer dankt und einen schoenen Tag wuenscht. Selbst in der hektischen rush hour der 1,7Mio Stadt macht das nahezu jeder . .... top positiv, und das alles ohne kirchliches Naechstenliebegeschwafel (auf Kirche gibt man hier nicht viel)
- Klasse ist auch, dass hier fast jeder irgendwie ein Auslaender ist, oder es mal war oder
er daher stammt. Das aendert sehr vieles, kann sich jeder selbst denken..
- Klasse finde ich hier auf jeden Fall mal die Gruenphase fuer Fussgaenger an manchen Ampeln. Die ist so, dass in allen Richtungen "gruen" fuer Fussganger ist, und man so die Kreuzungen quer ueberqueren kann. .... heisst ja auch ueberqueren..... man kann also nicht nur Strassen sonder auch Kreuzungen ueberqueren. Top positiv.
- Klasse sind hier auch Geschirrspuelbuersten, die das Geschirrspuelmittel im Griff eingefuellt beinhalten. Ein leichter Frauenhaendedruck, und schwupps ist die Fettloesekraft auf dem zu reinigenden Bauteil.... Top positiv. Too easy.
- Klasse auch, dass man alles per Tefelon too easy kaufen, abschliessen und bezahlen kann. Krankenvericherung, Autoversicherung.... sehr fortschrittlich.
- Gewoehnungsbedueftig sind einige food-Kombinationen. zB. Lasange mit Pommes, voll normal hier. .... oder Italian cuisin: Reis+Nudeln+Kartoffeln+Lamm+Schweineeintopf....
1) was ist daran Italian.... und 2) warum muss man eine Beilage aus drei Beilagen machen...
- Sonntags dan ganzen Tag shoppen koennen. 7 days a week open shops. Ikea on Sunday....
- dass man beim Einkaufen Geld abheben kann. also, man bezahlt beim Einkaufen mit ec-Karte bei 54,32 einfach 154,32 und bekommt den Rest bar ausbezahlt ....um ihn dann sofort z.B. fuer Bier, Schminke oder sonstiges sinnvolles wieder auszugeben. und wenn es nicht reicht, bezahlt man einfach mit Karte und lasset sich wieder ..... naja usw...
- dass Cafe zum Mitnehmen immer eine Trinktemperatur von mindestens 107GradC hat und man ihn erst 40min spaeter trinken oder anfassen kann. grosses minus.
- risk assessment Formulare..... diese Formulare muss man z.B. in der Uni staendig ausfuellen. In koplexesten Prozeduren, 5seitig und ausfuehlich in Saetzen beschrieben,... wenn man z.B. so gefaehliche Dinge tut wie: ein Stueck Metall in einer Plastikbox rumtragen, ein Labor betreten, einen Bleistift spitzen, usw....
nur, z.B. Fussball, das spielen sie auch mal ohne Schuhe, meist dann wenn sie die Fussballplatzmiete nicht gezahlt haben und der Platzwart mault. Denn ohne Schuhe macht man ja den Platz nicht kaputt. Dabei muss man fuer diese Fuss-brecherische Variante der Sports keine Formulare ausfuellen, dafuer verletzen sich aber dann dabei mindesten immer 4-5 Leute.
Das ist Aussi-Logik. Immer schoen nach dem Gesetz. Bei Fussball braucht man das nicht, denn analog zum Football, das in Amerika mit 25kg schwerer Schutzausruestung gespielt wird, spielt man ja hier Football auch nur im T-Shirt (=Australian Football)....bzw. eben Soccer ohne Schuhe.... und, in diesem Fall ..ohne mich...
hmm, und da wir nun nach 5 Wochen organisieren und machen und tun auch endlich mal Zeit fuer uns haben, waren wir mal wieder auf einem Ausflug. Im Long Oine National Park, dem groessten Koala Sanctury mit 130 Graupelzfaulenzern. Der Papst, Madonna, Cheky Chan, alle waren schon hier und haben ein Koalahalteunddoofguck-Foto machen lassen. Hmm, naja, Touri-Zeugs halt, aber... sehr interessante Fakten lernt man da. Koalas schlafen ca 19 h am Tag, weil die Blaetter die sie fressen einfach nicht richtig viel energy liefern. (Milla schafft das evtl auch mit normaler Kost. :) )... und dass es in Australien 18 der 20 giftigsten Schlagen auf der Welt gibt, hierbei waren die Aussis sehr erfolgreich in der Auswahl.... und dass pro Jahr in Aussiland nur ca 2 Menschen durch Schlangenbisse umkommen, 2970 aber durch Autounfaelle. und ca 1 Mensch durch Hai-attacken.... doch zurueck zu den possierlichen kleinen Pelzknaeulen: check out the pics:
so wie die kleine Bartagame ihren Weg an den Schildern versucht zu finden,
so versucht es Milla in Ihrer im Vergleich dazu grossen Welt:
Und hier das andere Nationaltier. Das Huepfende. Dies hier sind ja nur die kleinen grauen Kaenguruhs. Das Schild zeigt die Groessenverhaeltnisse verschiedenener Kaenguruh-Arten im Vergleich zu einem lebenden Milla:Nun denn, soweit erst mal.weitere posts folgen.so alle 1-2 Wochen ein kurzer post oder so. immer dann mal wieder, wenns was zu berichten gibt...diese neuen posts kann man dann oben weiterlesen...man kann hier wohl auch comments hinterlassen.Freun uns aber auch und umsomehr ueber persoenliche emails von euch, wie es euch denn immer so geht.......so long, everybody.... Beste Gruesse von hier unten...Achim und Milla